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Kyû-Prüfung bestanden

Die Harukumo-Juku gratuliert herzlich, denn unser Schüler Sora Tenkai und seine Ukete haben die erste Kyû-Prüfung bestanden! Herzlichen Glückwunsch unseren Lernenden zum 9. Kyû, das war eine tolle Leistung und wir sind sehr stolz auf Euren Erfolg!

Sora ist ein erfahrener Bakushi, der sich in mehr als einem Stil Zuhause fühlt. Er zeichnet sich durch viel Empathie und Gefühl aus. Diese Eigenschaften und sein tiefes Interesse am Yukimura-Rû zeigen sich deutlich in der ruhigen, präzisen Art, mit der er vorgeht. Der Austausch zwischen Bakushi und Ukete sowie die technischen Fähigkeiten sind hervorragend.

Die Lernenden nach der bestandenen Kyû-Prüfung zum 9. Kyû Yukimura-Ryû. Herzlichen Glückwunsch

Aber kein Bakushi ist komplett ohne Ukete. Die beiden sind ein tolles Team, und das Zusammenspiel zwischen den beiden ist atemberaubend harmonisch und intensiv. Man muss ehrlich sagen, dass die beiden bereits viel weiter sind und selbst mit den reduzierten Mitteln des 9. Kyû mühelos intensive und schöne Momente zaubern.

Jede Kyû-Prüfung ist der Abschluss einer Etappe und zugleich der Beginn der nächsten Stufe. Wir freuen uns auf den weiteren Unterricht mit Euch beiden und natürlich auch auf ein Wiedersehen ausserhalb der Lektionen. Weiter so! Der nächste Schritt wird der 8. Kyû sein, und wir freuen uns bereits darauf, mit Euch in die Details einzusteigen. Das Team der Harukumo-Juku wünscht Euch weiterhin viel Erfolg und Freude am Shibari und ist gerne auch weiterhin für Euch da!

5. Todestag Yukimura-sensei

Heute ist Yukimura-senseis Todestag. Am 3. März 2016 ist er seinem Krebsleiden erlegen, und heute jährt sich sein Tod bereits zum fünften Mal.

Yukimura-sensei war ein Mensch, der auf vielfältige Weise begabt war. Ein besonderer Lehrer, der etwas ganz eigenes zu geben hatte. Niemand hat das subtile Spiel mit den Emotionen durch das Seil so sehr perfektioniert wie er. Sein Stil ist einzigartig und hat eine Tiefe, die ihresgleichen sucht.

Alles, was uns heute bleibt, ist, sein Andenken weiter zu tragen. Sein Wirken beeinflusst das Studio SIX in Tokio, oder auch das Four Elements in Königswinter und wird natürlich auch bei uns unterrichtet. Sein Andenken lebt auch auf im Netz weiter, wo es eine lebendige Fangemeinde gibt. Anlässlich seines Todestages möchte ich ein paar Dinge mit Euch teilen, die mich immer bewegen, wenn ich an meine Zeit bei ihm zurückdenke.

Ein Mann vieler Talente

Yukimura-sensei, Kopenhagen 2012

Neben seinem Shibari-Unterricht war er auch ein begabter Kalligraph. Seinen Schülerinnen und Schülern, denen er einen Namen gab, hat er auch immer eine Kalligraphie mit ihrem Namen gemacht.

Er hat sich sehr viel Mühe um seine Lernenden gegeben. Seine stille Aufmerksamkeit hat ihn ausgezeichnet wie kaum einen anderen Lehrer, den ich kenne.

Seine Lektionen waren ruhig und konzentriert und Seine Art zu unterrichten war sehr japanisch. Er hat nie viel gesagt, aber seine Lernenden stets ermuntert und gelobt, auch wenn man selbst nicht so recht wusste, was man gerade tat… oder ob man wirklich verstanden hatte, worum es bei diesen feinen Details genau ging.

Er wartete geduldig darauf, dass man es verstanden hat… den Weg zur Erkenntnis mussten wir aber selbst gehen.

Lesson im Studio in Ebisu, 2014

Das war oft sehr schwierig, weil man natürlich nur durch das direkte Wiederholen der Übungen irgendwie herausbekommen musste, worum es eigentlich geht. Welches Potential die Techniken haben und wie sich alles durch die eigene Haltung, die eigenen Gefühle und die Situation an dem Tag verändert.

Sein Stil enthält viele Eigeneiten. Das Spiel mit dem Nawajiri gehört dazu, und auch die minimalistische und elegante Seilführung, die oft unterschätzt wird. Und natürlich das Spiel mit den Emotionen, das er immer mit bunten Metaphern aus dem Theater erklärte.

Ein Stück Familie

Es war normal, dass bei den Lessons auch mal Freunde, andere Modelle oder weitere Lernende dabei waren. Wir alle haben immer eine Kleinigkeit mitgebracht, ein paar Kekse, etwas Kuchen, Mochi oder so etwas, wie es in Japan üblich ist. Das wurde dann wähernd der Lektionen gereicht, Yukimura-sensei hat dazu Tee oder Kaffee angeboten. Es war ein bisschen wie Familie.

Übergabe Instructor-Zertifikat, 2014

Sein Studio war nicht nur ein Ort, an dem man in privater Atmosophäre unterricht nehmen konnte, sondern auch eine Begegnungsstätte, an der man sich über den Weg lief.

Diese Atmosphäre, dieses familiäre und vertraute Miteinander, hat mich inspiriert. Man war ein Teil von etwas Grösserem und wurde so akzeptiert, wie man war. Zu seinem Todestag muss ich jedes Mal wieder an all die kleinen Momente und Gesten denken, die meine Zeit bei ihm so unvergesslich machen. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, über verschiedene Kulturen, Generationen und Kontinente hinweg, wollte ich in der Juku auch haben, und an jedem 3. März, am Todestag von Yukimura Haruki, werde ich wieder an dieses Ziel erinnert.

Sensei, wir vermissen Dich. Es gab noch so viel zu lernen von Dir… aber keine Sorge: Wir geben alles, damit das Yukimura-Ryû weiterlebt!

Yukimura Workshops

Japan hält seine Grenzen nach wie vor geschlossen, es gibt also keinen persönlichen Zugang zu unseren Lehrern dort. Umso wertvoller ist die Gelegenheit, auch online an Yukimura Workshops teilnehmen zu können.

Steve plant bereits eine Serie aus drei Workshops, die er über Zoom unterrichten wird. Aus der Ferne kann ich ihn leider nur wenig unterstützen, aber ich habe einen kurzen Video-Teaser gemacht:

Teaser Yukimura-Online-Kurs

Neben Steve, Michael, Scott und mir gibt es nur wenige andere zertifizierte (und praktizierende) Instruktoren. Obwohl wir alle durch dieselbe Schule gegangen sind, gibt es doch grosse Unterschiede in unseren Interpretationen. Jeder Lehrer bringt seine eigenen Erfahrungen und seinen eigenen Stil in das Yukimura-Ryû ein.

Ob im Einzelunterricht oder in den Yukimura Workshops, man sieht die Unterschiede schnell. Grundsätzlich ist Yukimura-Ryû ein eher subtiler, zurückhaltender Stil, aber es gibt durchaus Möglichkeiten, auch Seme-Elemente einzubringen.

Das Kemono-Shibari ist dafür ein besonders gutes Beispiel. Diese Grundform spielt in der Yukimura-Ausbildung eine zentrale Rolle. Es ist das erste komplette Pattern, das unterrichtet wird, und an dem viele verschiedene Dinge geübt werden.

Es ist schon ein wenig her, aber ein paar weiterführende Informationen zu Yukimura-Ryû findet Ihr hier und hier.

Wie üblich könnt Ihr Euer Ticket direkt hier über den Button buchen. Details zum Event findet Ihr hier.

Yukimura-Ryû Prüfung zum 9. Kyû bestanden

Ja, es gibt gute Neuigkeiten! Am 27. Juni hat einer meiner langjährigen Schüler, Toprope aus Deutschland, seine Prüfung zum 9. Kyû im Yukimura-Ryû erfolgreich absolviert. Wir gratulieren ganz herzlich, es ist hochverdient und nach fünf Jahren intensiver Beschäftigung mit Yukimura-Ryû auch ein toller Meilenstein!

Übergabe Zertifikat 9. Kyû Yukimura-Ryû an Toprope durch Harukumo.

Wir sind wahnsinnig stolz, nicht nur auf die bestanden Prüfung, sondern auch auf die mittlerweile seit fünf Jahren bestehende Freundschaft. Mit freundlicher Erlaubnis des Prüflings haben wir ausserdem etwas besonderes für Euch: Einen Ausschnitt aus der Prüfung. Hier werden die Techniken des 9. Kyû gezeigt, das Video ist etwa die Hälfte des gesamten praktischen Teils der Prüfung gewesen.

Der 9. Kyû ist technisch noch wenig anspruchsvoll: Es wird der Grundanker unterrichtet sowie die Hand- und Fusschelle. Nur mit diesen simplen Techniken hat Toprope beinahe 17 Minuten lang gearbeitet! Das ist eine wirklich herausragende Leistung, die ich so nicht erwartet hätte. Das zeigt, wie sehr er es versteht, selbst mit minimalen Mitteln eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen… und das ist einer der wichtigsten Aspekte beim Yukimura-Ryû.

Dieser Fesselstil ist sehr subtil und darum schwer zu meistern. Mehr Informationen darüber, was das bedeutet, findet Ihr hier.

Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen und sind schon in den Vorbereitungen für den achten Kyû. Das wird wieder eine spannende Herausforderung. Ich freue mich darauf, Euch bald davon berichten zu können.

Yukimura-Workshop in Helsinki

Im Juli 2018 habe ich den ersten Yukimura-Workshop meiner Karriere gegeben. Und das noch im Ausland, im hohen Norden Europas! Wie es dazu kam und was sich da abgespielt hat erzähle ich Euch in diesem Artikel.

Poetry in Ropes – Einführung in Yukimura-Ryû

Im Frühling 2018 haben wir Nagor aus Finnland im Studio SIX kennengelernt. Wir waren uns sofort sympatisch, und das intensive, gemeinsame Arbeiten im Haupt-Dôjô des Osada-Ryû brachte uns schnell noch näher zusammen. Seitdem stehen wir regelmässig in Kontakt.

Bei einem seiner Besuche in der Juku in 2018 kam die Idee auf, einen Yukimura-Workshop in Helsinki zu organisieren. Die Shibari-Szene dort ist klein, aber engagiert und dynamisch, und Nagor spielt eine wichtige Rolle in der Organisation. Als Veranstalter, Lehrer und Ansprechpartner leistet er dabei Pionierarbeit und ist dabei noch ein herausragender Performer und Lehrer.

Vorbereitung des Workshops

Während Nagor und seine Shibari-Partnerin Feline damit begannen, in der Community zu werben und eine Teilnehmer-Gruppe zusammenzustellen, entwickelte ich ein Workshop-Programm. Einerseits wollte ich wesentliche Grundelemente von Yukimura-Ryû zu vermitteln, andererseits aber auch genug Raum lassen, dass die Teilnehmenden sich die Techniken zu eigen machen können.

Teilnehmer Yukimura-workshop in Helsinki 2018

Das Programm habe ich dann nochmal mit Nagor abgestimmt, und los ging es. Alles in allem waren wir an einem Sonntag in Helsinki im alten Club X sieben Stunden (!) am Üben. Es war eine spannende Erfahrung, zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Paare mit den Techniken umgegangen sind. Die wesentlichen Aspekte hatten alle schnell verinnerlicht, was dadurch erleichtert wurde, dass mich Nagor und Feline hervorragend unterstützt haben.

Ursprünglich war der Workshop für fünf Paare konzipiert, aber weil die Nachfrage so gross war (und mir Nagor und Feline versichert haben, dass sie die Gruppe gut kennen und sie mich unterstützen würden) hatten wir am Ende sieben Paare vor Ort. Wow!

Was wir gelernt haben

Club X ist eigentlich nicht für grössere Shibari-Events ausgelegt, also mussten wir ein paar Hängepunkte improvisieren, aber am Ende hatten wir genug Platz für alle.

Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Grundlagen des Yukimura-Ryû begannen wir auch gleich mit den ersten praktischen Übungen. Ich war beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Gewissenhaftigkeit, mit der die Teilnehmenden sich mit den Techniken befasst haben.

Die Dynamik war unglaublich und was als Praxisübung anfing, entfaltete schnell eine Eigendynamik und nach kurzer Zeit konnte man schon sehen, wie sich die neuen Lerninhalte und die eigenen Erfahrungen und Kenntnisse der Teilnehmenden ergänzten.

Es war eine wunderbare Erfahrung, und ich hoffe, dass ich sehr bald wieder in Helsinki sein kann!

Yukimura-ryû

Yukimura-ryû ist eine Spielart von Kinbaku, die von Yukimura Haruki entwickelt und mittlerweile weltweit unterrichtet wird. Als der achte zertifizierte Instruktor unter dem Bakushi-Namen „Harukumo“ habe ich die Harukumo-Juku eröffnet, die „Harukumo-Schule“.

Hier kann im Herzen der Schweiz erlernt werden, im Yukimura-Stil zu fesseln. Dieser Stil legt grossen Wert auf die Kommunikation zwischen den Beteiligten und ist, was die rein technische Fesselkunst betrifft, durch Einfachheit und Improvisation gekennzeichnet. Wesentlich sind harmonische, fliessende Bewegungen und geschickte Übergänge zwischen einzelnen Situationen und Posen.

Was macht Yukimura-Ryû besonders?

Der Stil wirkt zwar technisch wenig anspruchsvoll, setzt aber doch solides Grundlagenwissen und Fesselerfahrung voraus und ist daher eher für Fortgeschrittene FesslerInnen geeignet. Es wird hauptsächlich am Boden gefesselt („Newaza“), Hängefesslungen („Tsuri“) sind eher die Ausnahme (wenn auch durchaus möglich, wenn ein fortgeschrittenes Verständnis des Stils erworben ist).

Eine der grössten Stärken des Yukimura-ryû sind die fliessenden Übergänge zwischen sanftemund restriktivem Fesseln. Die enorme Bandbreite macht diesen Stil zu etwas Besonderem und auch als Ergänzung zu stärker technischen Stilen ist er ideal geeignet.

Technisch anspruchsvoll wird der Stil durch die enorme Effizienz. Jede Bewegung muss genau ausgeführt und im Timing perfekt sein. Nur dann kommt der Effekt voll zum Trage.

Einen Überblick über einige der Dinge, die diesen Stil ausmachen, findet ihr in diesem Blogeintrag.

Für wen ist der Stil interessant?

Yukimura-Ryû ist eher für Fortgeschrittene und setzt mindestens eine von zwei Fähigkeiten voraus.

Entweder: technisches Grundwissen im Shibari. Das subtile Spiel mit Emotionen und das Erzeugen von Gefühlen sind schwierig zu meistern. Darum hilft es, wenn die Lernenden schon technisches Grundwissen mitbringen, um sich voll auf diese Themen konzentrieren zu können.

Oder: Menschen, die schon Erfahrung mit intensivem emotionalem Austausch haben, können schnell Fortschritte erleben. Durch die simplen Übungsmuster ist die Lernkurve nicht so steil, was das reine Fesseln betrifft. Erfahrungen mit Yoga, Tantra, oder Tanz sind sehr gute Voraussetzungen, um direkt einsteigen zu können.

Shibari-Stile: Yukimura Ryû? Osada Ryû? Wie unterscheidet sich das?

Ich werde immer wieder gefragt, was eigentlich die einzelnen Shibari-Stile ausmacht oder wie sie sich unterscheiden. Die Antwort darauf ist nicht immer einfach oder leicht zu geben, aber als ich neulich mit meinem Modell genau darüber gesprochen habe, hat sie es so schön gesagt, dass ich sie gebeten habe, es aufzuschreiben.

Osada-Ryû ist sicher einer der bekanntesten Stile, und auch das Yukimura-Ryû hat in der Harukumo-Juku sein Zuhause gefunden.

Die folgenden Texte sind genau so, wie sie sie mir geschickt hat und ich möchte sie gerne mit ihrem Einverständnis Euch auch zugänglich machen. Mein Verständnis für die Shibari-Stile hat sich durch dieses Gespräch stark erweitert.

Yukimura-Ryû

Diese Art des Fesseln stellt für mich eine grosse Herausforderung dar und widerspiegelt die Unterwerfung. Die Interaktion ist oft auf ein Minimum reduziert und die Signale, die von dir an mich gelangen sind subtil. Schliesse ich die Augen, so fühle ich mich oft ganz alleine. Weil du mich in meinem Kopf alleine lässt. Ich muss die „Stille“ aushalten und achte auf jede Kleinigkeit. Und jedesmal muss ich selber entscheiden, ob ich warte oder nicht. Ob ich etwas probiere oder nicht. Jede Anweisung ist dann wie eine Erlösung. Eine Erlösung, die du kontrollierst, und wie eine Verdurstende nehme ich sie entgegen. Du bist das Zentrum von dem was passiert, oder eben nicht passiert.

Ganz schwierig wird es, wenn du mich zwingst, mich von dir wegzudrehen. Ich kann dich nicht sehen, nicht spüren und wenn ich dann versuche, mein Gesicht zu dir zu drehen, so stösst du es mit dem Fuss weg. Yukimura-Ryû tut in der Seele weh, nicht körperlich. Die Emotionen finden in meinem Kopf statt. Und du als Fesselnder weisst das. Warum denn sonst die tröstenden Worte und Gesten? Wenn dann die Berührungen und die Interaktion endlich zunimmt, dann ist es überwältigend und von einer ganz einen Art der Lust geprägt. Dafür Worte zu finden gelingt mir nicht.

Dadurch, dass diese Art zu fesseln so intim ist, fühlt es sich umso entblössender an, wenn du dann das Oberteil nach unten schiebst und alle es sehen können. Vor allem dann, wenn ich nur eine Handfessel trage. Ich könnte aufstehen und davon laufen. Tue es aber nicht. Fast immer hätte man genug Spielraum, sich wegzudrehen. Die Scham liegt nicht im Entblößt werden, sondern im Aufgeben. Irgendwie lässt man es zu. Es ist ein freiwilliges Unterwerfen und alle können es sehen. Im Nachhinein ist das oft schwierig für mich zu akzeptieren. Klar, du würdest unterbinden oder sanktionieren, wenn ich meinen zugewiesenen Raum verlasse. Aber soweit denke ich in diesem Moment schon lange nicht mehr.

Osada-Ryû

Diese Art zu Fesseln widerspiegelt für mich die Hingabe.  Es wird still im Kopf. Es ist wie eine Erlösung. Es ist die Kompression, die Hilflosigkeit und der Schmerz. All das nimmt den Platz im Kopf ein, wo sonst die Gedanken sind.

Es sind Ankerpunkte, auf die ich mich so stark konzentrieren kann, bis alles um mich herum verschwindet. Es gibt die anderen im Raum nicht mehr. Nur noch diese Situation und diese Gefühle, die du dann auslöst.

Es ist befreiend, weil ich habe die Verantwortung schon lange nicht mehr. Ich kann es geschehen lassen. Das bedeutet auch, dass ich die Lust und die Leidenschaft zulassen kann. Egal wer sonst noch anwesend ist. Grenzen scheinen nicht mehr zu existieren. Es ist wie ein Rausch der mich völlig unerwartet trifft und ich verstehe auch absolut nicht woher das kommt. Es ist nicht weniger Intim als Yukimura-Ryu. Aber ich kann die Sicherheit in den Seilen und in der Hilflosigkeit finden. Man unterwirft sich nicht, man wird unterworfen. Für mich persönlich ist das viel einfacher.

Shibari-Stile – Für jeden das Passende

Es gibt, wie Ihr seht, grosse Unterschiede in den Stilen. Diese haben verschiedene theoretische Grundlagen, zu denen wir auch hier noch ein paar Infos haben… es bleibt spannend!

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