Japanische Architektur und Baukunst sind einzigartig. Im Shibari begegnet uns das ebenfalls, und wir haben in der Juku versucht, das Innere eines traditionellen japanischen Hauses, einer Machiya, ein bisschen nachzuempfinden.

Die höchste Kunst dieser Baukunst ist in den Machiya noch erhalten, und Arte hat dazu eine tolle Doku gemacht:

Man spürt nicht direkt, was das alles mit Shibari zu tun hat. Aber denkt einfach mal an die Balken und Säulen, mit denen wir so oft arbeiten. Diese Elemente liegen im Inneren der Häuser frei, und bieten sich natürlich für Shibari an.

Ausserdem werden „innen“ und „aussen“ in diesen Häusern anders gedacht als bei uns. Das heisst, das, was „innen“ passiert, dringt immer auch nach „aussen“. Die beiden Welten, physisch, emotional, psychologisch, berühren sich dabei.

Dabei kann man sich im Inneren eines Hauses exponiert fühlen, weil man das Wetter und die Geräusche von der Strasse deutlich miterlebt. Dadurch fühlt man sich weniger abgeschlossen von der Aussenwelt und spürt diese Präsenz deutlich. Das verändert das Verhalten, genau, wie die Präsenz der Zuschauer/Blicke im Shibari das Erleben verändert.