Kategorie: Shibarimuster

Takatekote

Takatekote (高手小手) heisst ein klassisches Shibari-Muster. Es ist eines der bekanntesten und verbreitetsten Muster. Dabei werden die Unterarme mindestens horizontal übereinander gelegt und mit einem „Single Column Tie“ zusammengebunden. Danach werden mehrer Lagen um den Oberkörper gewickelt und am Rücken fixiert. Dieses Muster wird in fast allen Schulen unterrichtet und unterscheidet sich immer in gewissen Punkten.

Der Takatekote (kurz: TK) enthält alle wesentlichen Grundelemente des Shibari. Dieses Muster ist gewissermassen wie ein Alphabet der Grundtechniken. Darum wird auch so viel Zeit darauf verwendet, es zu unterrichten. Neben den Techniken bietet es auch viele Gelegenheiten, mit dem Partner zu interagieren.

Es ist eines der stabilsten und am weitesten entwickelten Muster im Shibari. Daher wird der TK auch für zahlreiche fortgeschrittene Suspensionen und Transitionen verwendet.

Durch die symmetrische Struktur und weil der TK den ganzen Oberkörper umschliesst ist es einfach, Verzierungen („Kazari“) anzubringen. Damit wird der Takatekote auch zu einer soliden Grundlage für längere Sesssions oder Performances und kann immer anders aussehen.

Teppô

Als die ersten Portugiesen im 16. Jahrhundert in Japan ankamen, führten sie bald Schusswaffen alias Teppô ein (鉄砲). Es sind diese Gewehre, die über die Schultern der Soldaten geschlungen wurden, die zuerst den Teppô-Shibari ( 鉄砲縛り) und später den Teppozuri (鉄砲吊り) alias Gewehraufhängung inspirierten.

Teppô-Shibari im Studio SIX.
Teppô-Shibari

Diese Aufhängung wurde durch den verstorbenen Shibari-Großmeister Akechi Denki (明智伝鬼) populär gemacht und ist sowohl auf Bühnen als auch im privaten Bereich sehr beliebt.

Trotz des traditionellen Namens ist dieses Muster keine klassisches Muster. Es gibt keine Vorlagen im Hôjô-jutsu oder anderen Handbüchern und Kampfkünsten, die diese Technik zeigen. Dieses Muster ist eeine moderne Interpretation traditioneller Themen im Shibari. Sie greift historische Bilder auf, nutzt aber Shibari-Ästhetik.

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén