Category: Osada-Ryû

Yukimura Workshops

Japan hält seine Grenzen nach wie vor geschlossen, es gibt also keinen persönlichen Zugang zu unseren Lehrern dort. Umso wertvoller ist die Gelegenheit, auch online an Yukimura Workshops teilnehmen zu können.

Steve plant bereits eine Serie aus drei Workshops, die er über Zoom unterrichten wird. Aus der Ferne kann ich ihn leider nur wenig unterstützen, aber ich habe einen kurzen Video-Teaser gemacht:

Teaser Yukimura-Online-Kurs

Neben Steve, Michael, Scott und mir gibt es nur wenige andere zertifizierte (und praktizierende) Instruktoren. Obwohl wir alle durch dieselbe Schule gegangen sind, gibt es doch grosse Unterschiede in unseren Interpretationen. Jeder Lehrer bringt seine eigenen Erfahrungen und seinen eigenen Stil in das Yukimura-Ryû ein.

Ob im Einzelunterricht oder in den Yukimura Workshops, man sieht die Unterschiede schnell. Grundsätzlich ist Yukimura-Ryû ein eher subtiler, zurückhaltender Stil, aber es gibt durchaus Möglichkeiten, auch Seme-Elemente einzubringen.

Das Kemono-Shibari ist dafür ein besonders gutes Beispiel. Diese Grundform spielt in der Yukimura-Ausbildung eine zentrale Rolle. Es ist das erste komplette Pattern, das unterrichtet wird, und an dem viele verschiedene Dinge geübt werden.

Es ist schon ein wenig her, aber ein paar weiterführende Informationen zu Yukimura-Ryû findet Ihr hier und hier.

Wie üblich könnt Ihr Euer Ticket direkt hier über den Button buchen. Details zum Event findet Ihr hier.

Online-Hashira-Kurs

Online-Kurse boomen immer noch, auch Steve hat im Dezember den ersten Kurs angeboten. Das war echt Klasse (Infos dazu findet Ihr hier). Steve sieht das anscheinend auch so. Am 10. Januar 2021 wird nämlich ein Online-Hashira-Kurs stattfinden.

Online-Hashira-Kurs, live gestreamt aus dem Studio SIX in Tokio.

Hashira-Muster sind spannend und vielseitig. Es sind einerseits viele verschiedene Varianten am Oberkörper möglich, andererseits können auch viele verschiedene Hängungen verwendet werden.

In jedem Fall sind sie technisch anspruchsvoll und verlangen sowohl Bakushi als auch Ukete alles an Können und Athletik ab.

In der Juku haben wir auch zahlreiche Hashira, die wir parallel verwenden können. Leider können wir wegen der Pandemie derzeit kein “volles” Mitfesseln anbieten, aber wir hoffen natürlich, dass das künftig möglich sein wird. Das wäre doch was… ein Online-Hashira-Kurs mit den grossen Meistern, und man fährt nur mit dem Bus eine halbe Stunde in die Juku…

Aber wir hoffen, dass wir ab dem Frühsommer entsprechende Events auch wieder mit einer schönen Gruppengrösse organisieren können. Drückt uns die Daumen, das wäre doch echt Klasse, oder?

Und was macht man, wenn man zuviel Zeit hat? Man spielt mit dem Technik-Spielzeug und bastelt zum Beispiel einen kleinen Teaser für solche Events:

Wir sehen uns hoffentlich auf Zoom!

Buchungen laufen direkt über Eventbrite (siehe Button). Weitere Details in unserem Kalender.

Osada-Ryû Prüfungen

Tja, Corona hat uns fest im Griff, aber ein klein wenig Bewegungsspielraum haben wir doch noch… und so haben wir am letzten Samstag die erste Osada-Ryû Prüfungen in der Harukumo-Juku durchgeführt!

Ich bin sehr stolz, dass meine beiden Lernenden erfolgreich die Prüfung zum 9. Kyû erfolgreich bestanden haben. Die Prüfungen konnten problemlos unter Einhaltung des Corona-Sicherheitsabstandes durchgeführt werden und dauerte alles in allem circa zwei Stunden.

Erfolgreich bestanden: Die Urkunde zum 9. Kyû im Osada-Ryû wird überreicht. Der 9. Kyû ist die erste Stufe, die geprüft wird. Im Osada-Ryû geht es dabei um theoretische Grundlagen, Konsens, Sicherheit, Geschichte… und einführende Techniken wie das Aisatsu und das Shakuhachi.

Die beiden lernen seit über einem Jahr bei mir und machen das abwechselnd. So lernen sie gemeinsam und entwickeln sich partnerschaftlich weiter. Auch die Prüfung haben wir parallel gemacht, und ich darf mit Stolz sagen, dass beide mit fliegenden Fahnen bestanden haben.

Der 9. Kyû ist der erste und enthält viele grundlegende Techniken und Konzepte. Konsens und Sicherheit, Geschichte und Seilhandhabung sind Teil der Prüfung. Aber wie wird in der Harukumo-Juku eigentlich geprüft?

Prüfungsablauf

Die Osada-Ryû und Yukimura-Ryû-Prüfungen bestehen aus drei Teilen:

  1. Das Theoriegespräch
  2. Der Praxisteil
  3. Das Ukete-Feedbackgespräch

Im Theorie-Gespräch werden das Hintergrundwissen und die Inhalte des Kyû besprochen.

Im Praxisteil werden die Pattern und Übungen gezeigt. Der Lehrer bewertet das technische Können und die Integration der theoretischen Inhalte und natürlich darf die Interaktion zwischen Bakushi und Ukete nicht zu kurz kommen.

Zum Abschluss führt der Lehrer ein Gespräch mit Ukete. Dabei bewertet Ukete, wie die lernende Person die Inhalte des Kyû umgesetzt hat.

Osada-Ryû-Prüfungen – Wofür?

Niemand muss eine Prüfung machen, um gutes Shibari zu können. Es geht nicht um Zertifikate und Prüfungen, sondern um Können und Verständnis. Mir persönlich haben die Prüfungen aber geholfen. Nachdem ich viele Jahre Unterricht genommen hatte, war ich immer noch unsicher, was ich jetzt wirklich konnte. Es gibt so viel zu wissen und man vergisst immer wieder etwas…

Also habe ich 2015 angefangen, die Kyû durchzuarbeiten. Schritt für Schritt. Und was vorher isolierte kleine “Wissens-Inseln” in meinem Kopf waren, wuchs zu einem grossen Ganzen zusammen. Die Techniken bauen aufeinander auf, und wenn man diesem strukturierten Ausbildungsplan folgt, und die Etappen mit einer erfolgreichen Prüfung abschliesst, wächst man selbst mit. Mir hat diese Entwicklung sehr geholfen und meine Lernenden empfinden das ähnlich.

Teppô-Shibari mit Osada Steve

Am 13. Dezember gibt es ein besonderes Event: Einen Online-Kurs zum Teppô-Shibari mit Osada Steve. Die Grenzen sind zu, der Lockdown dauert an… aber wir können trotzdem Shibari lernen! Steve bietet eine 2.5 Stunden lange Unterrichtseinheit zum Teppô-Shibari, also der “Gewehr-Suspension” an.

Der Name der “Teppô”-Fesslung geht auf die Portugiesen zurück, die im 16. Jahrhundert mit die ersten Westler waren, die Japan bereisten. Natürlich brachten sie auch Gewehre mit. Die Teppô-Fesslung kommt daher, dass die Silhouette der gefesselten Person aussieht, als trage sie ein Gewehr quer über dem Rücken.

Teppôshibari. Gewehr-Fesslung, imitiert die Form eines auf dem Rücken getragenen Gewehrs. Vorbereitung zum Teppôzuri am Boden.

Das Teppô-Shibari ist anspruchsvoll und variantenreich und gehört zum Standard-Repertoire im Osada-Ryû. Nachdem die Grundtechnik am Boden erlärt wird, zeigt Steve, wie man in die berühmt-berüchtigte Teppôzuri gelangt und worauf dabei zu achten ist.

Wenn die Zeit reicht, gibt es als kleines “Schmankerl” noch eine Einführung in das berühmte “Ayatori-Nawa” des Osada-Ryû. Ausserdem könnt Ihr, im Anschluss an die Lesson, Steve und sein Modell in einer Frage- und Antworten-Runde löchern. Eine tolle Gelegenheit, vor allem, weil man auf absehbare Zeit nicht nach Japan reisen kann…

The tie can be fairly complicated because you have to adapt the takatekote / 高手小手 to be built with one arm only – the other arm being bent upwards with the elbow above the head. Fortunately, the bondage can be broken down into easy-to-understand micro-units, making this live session available for everybody from beginner to advanced levels.

Osada Steve

Tickets und Termin

Tickets könnt Ihr hier buchen. Die Teilnahme kostet 45$ (Einzelpersonen und Paare). Die Videolinks werden 15 Minuten vor der Veranstaltung an die bei der Buchung angegebene E-Mail-Adresse geschickt, bitte stellen Sie sicher, dass diese korrekt ist.

Der Termin ist Sonntag, 13. Dezember, von 09:00-11:30 Uhr.

Bitte ladet Euch vorher rechtzeitig die Zoom Video Plattform herunter und seid 10 Minuten vor Beginn der Veranstaltung für das Treffen bereit. Verspätet eintreffende Teilnehmer können möglicherweise nicht teilnehmen.

Die Plätze sind begrenzt, also beeilt Euch mit einer Reservation!

Videolessons über Vimeo: Jederzeit verfügbar

Wir bieten Videolessons an. Das heisst, wir nehmen Eure Lessons auf und laden sie für Euch auf Vimeo hoch. Keine Bange, nur Ihr habt am Ende Zugriff auf diese Videos. So könnt Ihr in Ruhe die Lektionen noch einmal anschauen, wann immer Ihr wollt.

Ready to Teach

Es ist ganz einfach: Wir stellen den Camcorder auf und zeichnen Eure Lesson auf. Dann laden wir es über unser Vimeo-Profil hoch. Um Eure Privatsphäre zu schützen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Passwortschutz auf den Videos
  2. Freigabe der Videos für Euren Usernamen
  3. Sammlung der Videos in einem “Album” und Freigabe des Albums mit Passwortschutz

Wir laden generell keine Videos von Lessons hoch, ohne sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen und natürlich auch nicht ohne Eure Einwilligung. Es soll einfach ein zusätzlicher Service sein, um Euren Nutzen aus den Lessons weiter zu erhöhen.

Videolessons helfen Euch, bestimmte Techniken besser nachzuvollziehen. Ausserdem könnt Ihr so Eure Entwicklung über die Zeit sehr gut beobachten und seht Eure Fortschritte wachsen!

Passwortschutz

Mit dem Passwort und dem Link, die wir Euch zuschicken, könnt Ihr die Videos dann auf der Vimeo-Seite oder in der App anschauen. Der Nachteil ist, dass Ihr jedes Mal das PW neu eingeben müsst.

Video-Lesson Freigabe für Usernamen

Je nachdem, was für Euch besser funktioniert, könnt Ihr Euch einen (kostenlosen) Useraccount erstellen, uns Eure Usernamen mitteilen, und wir geben die Videos für Eure Usernamen frei. Das hat den Vorteil, dass Ihr über die Vimeo-Website oder die App jederzeit und überall Zugriff auf Eure Lessons habt, ohne Euch jedes Mal neu einloggen zu müssen.

Freigabe eines geschützten Vimeo-Albums

Um die Gesamtübersicht zu behalten, sammle ich alle Videos in einem Album, das nur die Videos der einzelnen Lernenden enthält. Das Album bekommt ein Passwort, und mit einer Eingabe könnt Ihr alle Videos in dem Album anschauen. Auf diese Weise habt Ihr immer alles im Blick, chronologisch sortiert.

Natürlich ist das ein freiwilliger Service, Ihr könnt gerne Eure eigene SDXC Karte mitbringen und die Daten offline selbst verwalten und es steht Euch natürlich frei, Eure Lessons gar nicht aufzeichnen zu lassen. Aber ich persönlich habe in Japan gute Erfahrungen gemacht, Lessons auf Video aufzunehmen und mit den Videos auch meine Notizen nochmal zu verifizieren.

Die Shibari-Erkenntnis

Shibari funktioniert auf eine gewisse Weise. Es gibt eine innere Logik, und ästhetische Prinzipien. Bestimmte Fesseltechniken prägen den Umgang zwischen den Beteiligten. Gleichzeitig bringen wir alle bestimmte Erfahrungen mit. Aus unseren Beziehungen, unseren Hobbies, unseren früheren Erlebnissen, kurz: unserem gesamten Leben. Doch wie kommen wir denn zur “Shibari-Erkenntnis”?

In den Lessons habe ich bemerkt, dass Ihr alle Euch Shibari anders zu eigen macht. Wir alle greifen beim Lernen auf ganz bestimmte Erfahrungen zurück, um die Fessel-Situationen zu begreifen und in den eigenen Erfahrungshorizont einzubetten.

Manche von Euch orientieren sich am Tanzen. Das bedeutet, Ihr konzentriert Euch auf elegante, weiche, rhythmische Bewegungen. Und Ihr seid dabei sehr auf den Partner und seine Bewegungen konzentriert. Andere setzen komplexe visuelle Bilder um und ziehen Ihr Verständnis aus der visuellen Ebene. Ich selbst orientiere mich an den Gefühlen, die in mir ausgelöst werden.

Für mich als Lehrer ist es eine der grössten Herausforderungen, Euren Erfahrungshintergrund in Eurem Fesseln zu sehen, zu erkennen, und wertzuschätzen, denn dieses macht einen wichtigen Teil Eures Stils aus und trägt massgeblich zu Eurer Qualität als Fesselnde bei.

Wir alle haben andere Wege zur Erkenntnis. Ich selbst lerne nicht besonders viel daraus, mir Bilder oder Videos anzuschauen. Dafür lerne ich viel, wenn ich mit anderen zusammen Techniken ausprobiere. Wichtig ist dabei, dass es nicht “bessere” oder “schlechtere” Wege zur Shibari-Erkenntnis gibt. Das, was für mich funktioniert, ist das, was ich tun sollte.

Wer sehr gut visuell lernt, sollte sich mit dem Konzept des “Minarabi” vertraut machen.

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